Über den Muskeltest lässt sich feststellen, welchen Einfluss Gefühle, Gedanken, Nahrung, Bilder etc. auf unser Wohlbefinden haben. Liegt körperlicher oder emotionaler Stress vor, zeigt sich das in einem schwachen Muskel. Als Kinesiologin nutze ich dieses Biofeedback über den Muskeltest, um Stressfaktoren, Blockaden und Ungleichgewichte aufzuspüren. Dies funktioniert sehr klar und effektiv, da alle Erfahrungen im Nervensystem und im Zellgedächtnis gespeichert sind.
Der Körper ist das Sprachrohr der Seele. (Unbekannt)
Individuell und punktgenau finde ich dann heraus, welche der vielfältigen kinesiologischen Balancen zur Besserung oder Lösung verhelfen können. Der Körper gibt dabei über den Muskeltest den Weg genau vor. Er weiß am besten, was er braucht, damit emotionale Verfassung, Energiehaushalt und Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht kommen können.
Mich begeistert immer wieder mitzuerleben, wie ein Klient im Laufe unserer Arbeit spürbar wieder in seine vermeintlich verlorengegangene Kraft kommt. Er schaut und bewegt sich anders, entwickelt Ideen und ist voll bei der Sache. Da steht plötzlich ein Mensch mit einer ganz anderen Energie vor mir.
Woran das liegt? Ich halte den kinesiologischen Muskeltest für ganz entscheidend dafür. Der Klient lernt seinem Körper zu vertrauen und über ihn zu erfahren, was er für ein erfülltes Leben braucht, was ihm dabei im Wege steht und wie er seine Situation verändern und verbessern kann.
Der Chiropraktiker Dr. George Goodheart entdeckte Anfang der sechziger Jahre, dass physische und psychische Vorgänge im Menschen sich im Funktionszustand seiner Muskeln spiegeln. So beobachtete er, dass Streßfaktoren im Körper Muskelschwächen verursachen.
Dies beruht auf einer Art biologischem Urreflex, der schon bei Einzellern wie Pantoffeltierchen zu beobachten ist. Auch sie weichen vor für sie bedrohlichen oder nicht zuträglichen Reizen zurück, während sie dem zustreben, was förderlich oder aufbauend für ihren Organismus ist. Jede einzelne unserer Körperzellen, unserer Nerven und Gehirnzellen scheinen diesen Instinkt ebenfalls in sich zu tragen.
Wir testen in der Kinesiologie also nicht den Muskel selbst, sondern die Muskelreaktion auf Gefühle, Gedanken etc. So zeigt sich, was zuträglich für uns ist oder Stress auslöst. Theoretisch kann jeder Muskel getestet werden, besonders angenehm ist für die meisten jedoch der Deltamuskel am Oberarm. Dazu wird der Muskeltest im Stehen ausgeführt und maximal 3 Sekunden ein sanfter Druck auf den Unterarm ausgeübt.
Bei Stress hält der Muskel dem Druck nicht stand und gibt für einen kurzen Moment nach. Unser System organisiert sich innerhalb kürzester Zeit wieder von selbst. Doch diesen kurzen Moment nutzen wir Kinesiologen: Wir identifizieren die zu einer Konfliktsituation gehörenden Ängste und Gefühle, Bedürfnisse und Hemmnisse sowie die damit zusammenhängenden prägenden Lebenserfahrungen und Überzeugungen und arbeiten damit weiter.
Claudia Lingnau-Wolters
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